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  Die Mühle zum Frammersbach
 

Die Mühle zum Frammersbach

Oberhalb Frammersbach, in dem Tal, welches gegen Lohrhaupten hinzieht, lag vor langen Jahren eine Kupfermuehle. Der Besitzer, ein reicher Mann, war Witwer und hatte einen einzigen Sohn, der war wohlgebildet, hoffnungsvoll und des Vaters groeßte Freude. Er hatte nur den Fehler, daß er lieber der Jagd nachging als dem vaeterlichen Geschaeft, hierdurch hatte er dem Vater schon vielen Kummer bereitet.

Abgesehen davon, daß das Geschaeft durch das Jagen des Sohnes litt, fuerchtete der Vater ein weiteres Unglueck. Die Rienecker Grafen, die auf dem Partenstein saßen und denen die Jagd gehoerte, waren keine Herren, welche mit sich spaßen ließen. Des Vaters Mahnungen jedoch hatten weiter keine Folge, als daß der Sohn nun heimlich trieb, was er sonst oeffentlich getan hatte.

Einst war der junge Mueller wieder im Forst. Da eilte ein starker Hirsch an ihm vorueber, ein wohlgezielter Schuß von der erprobten Armbrust streckte ihn nieder. Gerade als der junge Mueller das Wild ausweiden wollte, kam ein Reiter herangesprengt. Dieser hatte den Hirsch verfolgt und stellte den Wildfrevler wegen seiner Verletzung des Jagdrechts mit harten Worten zur Rede. Der junge Kupfermueller blieb nichts schuldig und in der Hitze des Streites schlug der Reiter den Schuetzen. Ergrimmt stieß dieser mit Messer, das er zum Ausweiden gebraucht hatte, nach dem Reiter, der tot vom Pferd sank.

Der Erstochene war aber ein Sohn des Grafen von Rieneck. Als der Graf die Kunde von dem Geschehenen bekam, ließ er die Muehle umstellen, den Sohn herausholen und vor der Muehle aufhaengen. Der Vater graemte sich so, daß er Hab und Gut verließ und nie wieder gesehen wurde. In der Muehle aber war es nicht mehr geheuer und es mochte niemand darin bleiben - sie verfiel und lag viele Jahre in Truemmer.

 
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